Untersuchungen

Moderne Methoden zur Erkennung von Augenkrankheiten bei Tieren

  • Spaltlampenuntersuchung
  • Fluoreszeintest
  • Untersuchung der Tränenfunktion
  • Untersuchung tränenableitender Wege
  • Tonometrie
  • Gonioskopie
  • Ophthalmoskopie
  • Fundusfotografie
  • Chromatischer Pupillar-Reflex
  • Skiaskopie
  • Nickhautinspektion
  • Ultraschalluntersuchung des Auges
  • Elektroretinogramm (ERG)
  • Bakterielle Untersuchung
  • Zytologische Untersuchung
  • Biopsie von Bindehaut/Hornhaut
  • DOK-Zuchtuntersuchungen

Spaltlampenuntersuchung

Mit der Spaltlampe wird das äußere Auge sowie die vorderen Anteile des inneren Auges bis zur Linse untersucht. Mit ihr lässt sich ein optischer Schnitt durch das Auge herstellen und so Veränderungen im Auge genau lokalisieren. Zudem fungiert die Spaltlampe als Mikroskop und ermöglicht eine bis zu 16fache Vergrößerung. Zahlreiche Erkrankungen, z.B. der Hornhaut oder der Linse können so diagnostiziert werden.

Fluoreszeintest

Der Fluoreszeintest hilft, Hornhautverletzungen zu diagnostizieren. Nach Eintropfen des Farbstoffes auf die Hornhaut färben sich verletzte Bereiche an und können mit Hilfe von Blaulicht sichtbar gemacht werden. Auch der Tränenfilm und der Zustand der Hornhautoberfläche können mit Hilfe der Fluorezeinprobe beurteilt werden.

Untersuchung der Tränenfunktion

Beim Schirmer Tränentest wird ein kleiner Teststreifen aus Papier ins Unterlid gehängt, um die Tränenproduktion des Auges zu messen. Damit lässt sich beurteilen, ob das Tier unter trockenem Auge leidet. Der Schirmer Test misst den wässrigen Anteil der Tränen.

Für die Messung des schleimigen und fettigen Anteils kommen weitere Testverfahren zum Einsatz.
Die Bestimmung der Tränenfilmaufreißzeit (Tear film break-up time) lässt eine Beurteilung der Tränenqualität zu.

Untersuchung tränenableitender Wege

Um die Durchgängigkeit des Tränennasenkanals zu überprüfen, kann zunächst der Jones Test angewandt werden. Hierbei wird Fluoreszein in das Auge eingetropft. Ist der Kanal durchgängig, kommt der Farbstoff in der Nase an und wird unter Blaulicht sichtbar. Fällt der Jones Test negativ aus, kann der Kanal mit einer Kanüle gespült und so auf seine Durchgängigkeit geprüft werden.

Tonometrie

Mit Hilfe eines Tonometers wird der Augeninnendruck gemessen. Der normale Druckbereich liegt bei Hund und Katze zwischen 10 und 20 mmHg. Hat ein Tier einen zu hohen Augeninnendruck spricht man von Glaukom oder grünem Star.

Gonioskopie

Bei der Gonioskopie wird eine spezielle Gonioskopielinse auf das Auge gesetzt, mit deren Hilfe der Kammerwinkel im Auge betrachtet werden kann. Der Kammerwinkel des Auges ist der Bereich zwischen Iris und Hornhaut, in dem das vom Auge fortlaufend gebildete Kammerwasser wieder abfließt. Die Betrachtung des Kammerwinkels spielt eine wichtige Rolle bei der Glaukom-Diagnostik.

Ophthalmoskopie

Die Ophthalmoskopie ermöglicht es, den Sehnervenkopf, die Netzhaut und Aderhaut zu betrachten. In der Regel führen wir eine indirekte Ophthalmoskopie mit Hilfe eines speziellen Kopfbandophthalmoskops und verschiedenen Linsen durch. Für diese Untersuchung muss die Pupille des Patientenauges mit Medikamenten weitgestellt werden.

Fundusfotografie

Die Fundusfotografie dient der Dokumentation von normalen oder veränderten Befunden des Augenhintergrundes (=Fundus). Die Aufnahmen werden mit einer speziellen Funduskamera bei maximal erweiterter Pupille durchgeführt.

Chromatischer Pupillar-Reflex

Mit einem speziellen Gerät (Melan-100) wird der chromatische Pupillen-Licht-Reflex untersucht. Das Gerät sendet Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen (weiß, blau und rot) aus. Der Ausfall der Pupillenreaktion auf die jeweilige Farbe gibt Rückschlüsse auf die Funktion der Netzhaut.

Skiaskopie

Mit Hilfe der Skiaskopie lässt sich ermitteln, ob ein Tier normal- kurz- oder weitsichtig ist. Dazu hält man eine Lichtquelle und verschiedene Linsen mit unterschiedlichen Dioptrien vor das zu untersuchende Auge.

Nickhautinspektion

Unsere Haustiere haben ein drittes Augenlid im nasalen Augenwinkel, die sogenannte Nickhaut. Unter Lokalanästhesie kann diese mit einer speziellen Pinzette untersucht werden. Die Nickhautinspektion wird z.B. beim Nickhautdrüsenprolaps oder Verdacht auf Fremdkörper hinter der Nickhaut durchgeführt.

Ultraschalluntersuchung des Auges

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) am Auge wird dann durchgeführt, wenn eine Trübung (z.B. der Hornhaut oder der Linse) die Durchsicht bis auf die Netzhaut verhindert. Auch der Bereich hinter dem Auge kann mittels Ultraschall dargestellt werden, z.B. wenn Verdacht auf einen Fremdkörper, Abszess oder Tumor besteht. Vor einer Katarakt-Operation führen wir standardmäßig einen Ultraschall durch. Die Ultraschallsonde wird nach lokaler Betäubung mit Ultraschallgel auf die Hornhaut aufgesetzt.

Elektroretinogramm (ERG)

Das ERG wird zur Überprüfung der Netzhautfunktion eingesetzt. Ähnlich wie beim EKG am Herzen werden die elektrischen Signale der Netzhaut gemessen und somit die Aktivität aller Photorezeptoren (Sinneszellen) aufgezeichnet und bewertet. Das ERG kommt bei Fällen plötzlicher Erblindung und regelmäßig vor einer Katarakt-Operation zum Einsatz.

Bakterielle Untersuchung

Bei Entzündungen durch Bakterien oder Pilze kann ein Abstrich mit anschließender Untersuchung im Labor darüber Auskunft geben, um welche Erreger es sich handelt und mit welchen Medikamenten behandelt werden muss. Mit einem sterilen Tupfer wird am wachen Tier eine Probe von der Augenoberfläche oder aus dem Bindehautsack genommen. In einem speziellen Nährmedium wird der Abstrich in ein Labor geschickt. Dort werden die Keime über mehrere Tage angezüchtet und dann näher untersucht.

Zytologische Untersuchung

Bei der Zytologischen Untersuchung werden Zellen von Bindehaut oder Hornhaut untersucht. Dazu werden mit einem kleinen Bürstchen (Zytobrush) vorsichtig Zellen von Bindehaut oder Hornhaut abgebürstet und dann auf einem Objektträger angefärbt und näher untersucht. Dazu wird die Bindehaut/Hornhaut zuvor mit Augentropfen betäubt.

Biopsie von Bindehaut/Hornhaut

Ist zur Diagnose einer Erkrankung die Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) notwendig, kann die Entnahme an den Bindehäuten (manchmal sogar an der Hornhaut) häufig unter Lokalanästhesie am wachen Patienten erfolgen. Zur tieferen Entnahme von Proben, oder bei ängstlichen oder sehr unruhigen Patienten, ist eventuell eine Vollnarkose notwendig.

Die Proben werden dann an ein auf Augenpathologie spezialisiertes Labor geschickt, das nach spezieller Aufbereitung feine Schnitte anfertigt. So können in höchster Auflösung die Zellen unter dem Mikroskop betrachtet und beurteilt werden.

DOK-Zuchtuntersuchungen

Dr. Katrin Trost und Dr. Dorothee Bayer sind zertifizierte Mitglieder im DOK und führen im Tierärztlichen Augenzentrum München die Untersuchungen auf erbliche Augenerkrankungen bei Hunden und Katzen nach den aktuellen ECVO/DOK-Richtlinien durch. 

Wir benötigen zur Untersuchung im Vorfeld die Ahnentafel Ihres Tieres gerne vorab per Mail, und die Identifikation Ihres Tieres erfolgt anhand des Mikrochips.  

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